Was für Zeiten, die wir gerade erleben. Ein kleines Virus bringt alles durcheinander und unser gewohntes Leben steht Kopf. Gleichzeitig entsteht – wenn auch oft unfreiwillig – Raum für Kreativität und neue Ideen und/oder Zeit umzusetzen womit man lange schon geliebäugelt hat. Glücklich schätzen darf sich, wer über Garten, Terrasse und/oder Balkon verfügt. Auf einfache Weise lassen sich „Wilde Gesellen“ mit außergewöhnlichen Fähigkeiten in unsere Nähe holen und bequem nutzen.
In Salat, Gemüsegerichte, Kräutersalz oder in die Teekanne wandert, was in Kisten, Kübeln und Töpfen anspruchslos fröhlich sprießt. Vielleicht sind es der gesunden Inhaltsstoffe nicht ganz so viele, wie am natürlichen Standort, aber dennoch lohnt der kleine Kräutergarten für den schnellen Genuss, verwendet man die grünen Kräfte auf diese Weise dann doch sicher häufiger. Die meisten Kräuter lieben es sonnig und sind genügsam, was die Pflege anbelangt. In einer Substratmischung aus torffreiem Humus, Sand und wasserspeicherndem Lehm gedeihen sie willig.
Ob im Tontopf oder einer Holzkiste, alten Kochtöpfen oder Zinkwannen angesiedelt ist dem persönlichen Geschmack und Budget überlassen. Staunässe ist zu vermeiden, und bei der Planung berücksichtigen, dass überschüssiges Gießwasser/Regenwasser sich seinen Weg immer nach der Schwerkraft sucht…
Welche wilden Kräutlein eignen sich nun für diese Kultivierungsart? Es sind überraschend viele und dazwischen hat auch noch Platz was Nektar für Insekten bietet, wie die Rote Lichtnelke, Gamander Ehrenpreis, Ringelblume, Nachtkerze oder die Blüten der ausgewachsenen Salatrauke.
Viele Kräuter sind für die Zubereitung von Tee oder Kräutersalz geeignet und bereichern als Würzkraut oder Gemüse den Speisezettel. Je nach Vorhandensein heilkräftiger Inhaltsstoffe sind sie auch Grundlage für Salben, Tinkturen und andere Zubereitungen.
Für ein - zwei Tassen frischen Kräutertee nehme man jeweils ein Blatt bzw. mehrere kleinere Blättchen von z.B.
Für ein wunderbares Kräutersalz (aus 10g getrockneter Kräutermischung je 100g Steinsalz) ersetzt man Gundermann, Minze und Zitronenmelisse durch Vogelmiere, Spitzwegerich und Ringelblumenblüten.
Eingestellt: 28. Mai 2020
Text & Fotos: Angela Marmor
Vogelmiere, Ringelblume, Spitzwegerich, Wiesenlabkraut, Braunelle, Gamanderehrenpreis, Heilziest, Kamille, Rainkohl, …
sowie weniger „Wilde“ wie
Bergbohnenkraut, Ysop, Schnittlauch, Petersilie und vieles mehr.
Wichtig: Nicht zu eng pflanzen oder säen!